„Die Goldgräberin“
erschienen im Wochenendmagazin der Magdeburger Volksstimme, am 28. November 2015
„Die Goldgräberin – Werben in der Altmark veranstaltet einen Christmarkt im Biedermeier-Stil. Elisabeth Gellerich hat das Hoftheater dazu.
Ein napoleonischer Fremdenlegionär kippt um. Elisabeth Gellerich hat das Männchen aus Holz angestupst. Neben dem abgeklappten Legionär stehen vier andere noch stramm aufgereiht da. Jedes hat Nussknackerlänge, ein Scharnier im Rücken und gehört zu einem Wurfspiel, das sich Elisabeth Gellerich ausgedacht hat. Eine Idee für den bevorstehenden Christmarkt in Werben, an der die hoch gewachsene Frau mit den krausen langen Haaren gern tüftelt, schraubt und klebt. ‚Für die Kinder‘, sagt sie lächelnd und schaut auf die fein säuberlich zurechtgesägten Soldaten hinab. Die stehen gerade auf dem Küchenboden. Zwischen ausladendem Ofenrohr, blauem Buffett und einem wuchtigen Holztisch. Der Hof, er ist schon mehrere Generationen in Familienbesitz. Heute steckt die Seele im alten Kuhstall. (…)“
Eine Geschichte darüber, wie sich Werben nach der Wende neu erfunden hat, wie dynamisch die Entwicklung ist – und Menschen so begeistert hat, dass sie ihr Herz verloren haben. An diesen Ort und an den Biedermeier, der das alles trägt.