„Es war einmal eine Stadt der Äpfel“
erschienen in der Deutschen Allgemeinen Zeitung, am 30. August 2013
„Früher waren die Äpfel riesengroß, heute sind es die Häuser. Neubauten mit Glasfassaden oder in Pastell, an stauverstopften Straßen. In Almaty, der größten Stadt Kasachstans. Neun Hochhäuser, die gerade an der Al-Farabi-Straße hochgezogen werden, markieren einen Ort in der Stadt, an den sich Almatiner genau erinnern. Dort fingen einst die Apfelgärten an, hinauf bis in die Hänge der auch im Sommer schneebedeckten Berge. Der Apfel war es, der dieser Stadt in der Sowjetunion Ruhm und Namen einbrachte. Bis 1993 hieß sie grob übersetzt „Der Großvater der Äpfel“, kurz Alma-Ata. Die besondere Frucht ist der Aport. Er ist das Wahrzeichen, bis heute. Und das, obwohl es ihn kaum noch gibt. (…)“
Diesmal nicht aus Russland, sondern aus einem Nachbarland: Eine Reportage über das Verschwinden des Wahrzeichens der Stadt Almaty in Kasachstan, des Apfels, während die Stadt über die Jahre einen ganz anderen Charakter erhält, angetrieben von einer neu entstandenen Finanzwirtschaft. Der Text entstand im Rahmen der Zentralasiatischen Medienwerkstatt von Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) und Goethe-Institut, in dem zehn junge Deutschlerner aus Zentralasien journalistische Erfahrung sammeln oder vertiefen konnten – unter Anleitung durch fünf deutsche Journalisten. Es war ein Projekt, das auch mir als deutsche Teilnehmerin einen tiefen Einblick in Zentralasien gewährte.