„Putin stellt Klartext unter Zensur“

erschienen in Magdeburger Volksstimme, am 4. August 2014

„Das rosa Logo prangt an der Wand einer geräumigen Fabriketage in einem Backsteinbau im Herzen Moskaus, wo der kleine TV-Sender „Doschd“ seit vier Jahren sitzt. Eine junge Frau telefoniert hektisch an der Rezeption. Journalisten hetzen vorüber. An diesem Tag planen sie noch Beiträge zu den verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Russland, bald dagegen einen Umzug. Dem Sender sind Anfang des Jahres die größten Kabelnetzbetreiber des Landes wegen einer umstrittenen Umfrage zur Leningrader Blockade abgesprungen. Werbeeinnahmen brachen weg. Tichon Dsjadko, stellvertretender Chefredakteur, sitzt gestresst an einem der Bürotische und sagt: „Unter Wladimir Putin war die Situation für Medien nie einfach…“

Ein Text darüber, wie es den letzten unabhängigen Medien in Russland immer schwer gemacht wird, sich zu halten. Es gibt sie noch, die kleinen Nischenmedien – aber wer weiß, wie lange noch. Ein Blick auf die Pressefreiheit für diese Häuser.

„Putin stellt Klartext unter Zensur“