Unabhängige Wahlbeobachter unter Druck
erschienen auf Ostpol am 24. August 2016
„Wladimir Jegorow steht vor einem schlichten Gebäude in Dorogomilowo, einem Viertel im Westen Moskaus. Hier, in dieser Schule war er erstmals Wahlbeobachter. Bei den letzten Parlamentswahlen in Russland vor fünf Jahren habe sein damaliger Chef den Angestellten diktiert, gemeinsam im Büro per Briefwahl abzustimmen. Der 48-jährige Jegorow war empört – und wurde zum Aktivisten. Er schloss sich dem Aufruf von „Golos“ an, jener Organisation, die bei den Wahlen 2011 maßgeblich daran beteiligt war, Missstände und Verzerrungen aufzudecken. (…)“
Die Situation unabhängiger Wahlbeobachter in Russland war zur Dumawahl 2016 noch schwieriger als sie sonst ohnehin schon ist. Es gab neue, restriktive Gesetze und es war schwer, genügend Mitstreiter zu finden. Ich habe einen Aktivisten, Wladimir Jegorow, und Grigorij Melkonjanz, Leiter von „Golos“ in Moskau, im Vorfeld der Wahl vom 18. September getroffen. Erstveröffentlichung war bei Ostpol (Online), es folgten die Magdeburger Volksstimme (PDF), die Moskauer Deutsche Zeitung (PDF) und das Magazin Publik Forum mit einem Interview (Online), das ich mit Melkonjanz führte.