„Unter Schafen“
erschienen im Wochenendmagazin der „Magdeburger Volksstimme“ am 4. April 2015
„Dann trappelt sie los, die ganze Herde Schafe. Allein auf ein Wort von Kathleen Schneider haben sich die rund 200 Tiere in Bewegung gesetzt und drängen vorwärts, die Ohren seitlich aufgestellt. Immer ihrer Anführerin hinterher
und begleitet von dem leisen Klopfen ihrer schmalen Klauen auf dem Feldboden. Hier und da ist ein Blöken zu hören. Zurück bleibt angefressener Weizen, wie mit dem Bauern nebenan ausgemacht. Satt kommen die Schäfchen nach kurzem Marsch ins Trockene. Sind die Schafe rund, freut sich der Mensch. Kathleen Schneider ist von Herzen gern Schäferin. …“
Wie ist es, als Frau im 21. Jahrhundert eine Schäferei zu führen? Allein, mit wenig Hilfe. In einer Zeit, da Schafe hüten und Landschaftspflege durch Schafherden sehr altmodisch anmuten. Ich habe Kathleen Schneider besucht, in Falkenstein im Harz in Sachsen-Anhalt. Herausgekommen ist das Proträt einer modernen Frau, die ihren Beruf in der technologisierten Welt verteidigt – auch, weil er mehr gebraucht wird, als der Zeitgeist vermuten lässt.