„Von Putins Gnaden“
erschienen am 11. Juni 2021 in Publik-Forum
Vier Jungredakteure des Studentenmagazins „Doxa“ aus Moskau stehen unter Hausarrest – weil sie über Ängste berichtet haben. Ängste von Studierenden, sie könnten aus der Uni fliegen, wenn sie zu den Unterstützer-Protesten für den inhaftierten Kreml-Kritiker Alexej Nawalnyj gehen. Dass ihnen das droht, sollten sie ins Visier geraten, daran wurden sie im Vorfeld unmissverständlich erinnert: Durch Mitteilungen von Universitätsleitungen und Lehrenden an ihren Unis. „Doxa“ machte ein Video dazu, das nun zum Straftatbestand „Verleitung Minderjähriger“, zu ungenehmigten Protesten zu gehen, geworden ist. Ein Urteil kann eine Geldstrafe vorsehen, im schlimmsten Fall Lagerhaft. Doch praktisch sind sie bereits inhaftiert. Seit zwei Monaten sind alle vier in Hausarrest. Am 9. Juni wurde für dieser für sie noch einmal um drei Monate verlängert.
Mein Text für Publik-Forum zum Stand bei „Doxa“ entstand einen Tag vor dem Gerichtstermin zur Verlängerung des Hausarrestes (wegen Redaktionsschluss): „Von Putins Gnaden“ (Online, paid)