„Was von der Euphorie übrig bleibt“
erschienen in Moskauer Deutsche Zeitung, 17 (384), September 2014
„Vor einem Jahr erlebte Moskau den größten Erfolg der Opposition. Es war wie ein Rausch für sie, mit der Hoffnung, kremltreue Polittechnologen aus ihren Ämtern zu jagen. An diesem Sonntag sind wieder Wahlen in der Hauptstadt. Vom Taumel ist ein Trauma geblieben. …“
Unter dem Eindruck des Ukraine-Konflikts und nach den für die Machtelite erschreckenden Erfolgen der Opposition im vergangenen Jahr sollte es in diesem Wahlsommer 2014 keine Überraschungen geben. Kritiker wurden in ihre Schranken gewiesen. Davon und wie sich die Opposition untereinander das Leben schwer macht, erzählt dieser Text. Nur andeuten kann er dabei den Unterschied zwischen einer Opposition in einem autoritären System und in einer Demokratie. Die Konfliktlinien sind andere: Sie verlaufen zum Beispiel entlang der Frage von Nähe zur Macht und berühren den Kern politischer Dissidenz. Wo fängt diese Nähe zum Beispiel an, wo hört sie auf? Und was ist aus dieser Perspektive nützlich, was nur gute Mine zum bösen Spiel?